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Faszination Siberian Husky

Geschichte des Siberian Husky

Der Siberian Husky ist heute weltweit eine sehr beliebte Rasse, ob in wärmeren Gefilden oder in Skandinavien, Russland, Kanada oder Alaska. Über Jahrtausende waren sie unentbehrliche Begleiter von Nomaden und halfen bei der Jagd und zogen die Schlitten. Das sehr dichte Fell, mit doppeltem Haarkleid in Form von Deckhaar und weicher Unterwolle, die kleinen pelzigen Ohren, die dicht behaarte Rute in Form einer Fuchslunte und die kompakten geschlossenen Pfoten sind typische Merkmale des Siberian Huskies, wodurch die Rasse ideal unter arktischen Bedingungen im Norden Sibiriens zurechtkam.

Aufmerksamkeit erweckte der Siberian Husky um die Jahrtausendwende erstmals in Alaska zu der Zeit des Goldrausches. In unwegsamen Regionen waren Hundeschlitten das einzige Transportmittel. In der Freizeit organisierten die Goldsucher Schlittenhunderennen.

1908 fand das erste Schlittenhunderennen in Alaska von Nome nach Candle und zurück statt. Ein russischer Pelzhändler „Goosak“ importiere arktische Hunde direkt aus Siberien und erreichte mit seinem Team auf diesem Rennen den 3ten Platz. Das war der Ursprung der Zucht des Siberian Huskies. Fox Maule Ramsey importierte 70 Hunde aus der Anadyr River Region.

​Im Jahr 1925 brach in Nome (Alaska) eine Diphterie aus. Es gab zu diesem Zeitpunkt in der Stadt keine Impfstoffe. Es herrschten starke Schneestürme und starke Winde, die einen Transport des Impfstoffes auf dem Lufweg mit Flugzeugen unmöglich machten. Man entschied sich, das Serum mit Schlittenhundegespannen nach Nome zu transportieren. Mit dem Zug wurde das Serum auf einer Strecke von knapp 500 km nach Nenana transportiert, der Weitertransport auf einer Strecke von ca. 1000 km erfolgte mit Schlittenhundegespannen nach Nome. Die gesamte Strecke wurde organisiert.

Faszination Siberian Husky - Nome (Alaska)

Das Serum wurde von Team zu Team übergeben, der letzte Musher, Gunnar Kassen erreichte mit seinem Team und dem Leithund Balto Nome um 5.30 Uhr am Morgen des 2. Februars. Die Reise von Nenana nach Nome dauerte nur 5,5 Tage. Das war sehr beeindruckend, denn die Post benötigte unter normalen Bedingungen 25 Tage zwischen den beiden Städten. Der Musher Leonard Seppala fuhr mit seinem Team die weiteste Strecke von insgesamt 550 km. Kasan und Seppala fuhren ihre Teams mit Siberian Huskies. Zur Erinnerung an dieses erfolgreiche, für viele Menschen lebensrettende Ereignis ist in New York ein Denkmal von Balto, allen Schlittenhunden die an dem Transport teilgenommen haben, zur Ehre. Auch das noch heute berühmte „Iditarod“-Rennen ist zum Gedenken an die Hundestafette von Nome ins Leben gerufen worden.

 

Damals hatten die Schlittenhundeführer wenig Interesse an einer Reinzucht. Bei der Auswahl der Zuchthunde wurde nach Merkmalen wie Stärke und Ausdauer selektiert. Äußere Erscheinungsmerkmale waren nebensächlich. Erst nachdem Leonard Seppala 43 Hunde von Alaska nach Neu England importierte, weckte Elizabeth Ricker, die fasziniert von diesen Hunden war, das Interesse ein einer Reinzucht.

Doch die damals verwendeten Schlittenhunde waren noch nicht als Rassehund anerkannt. Zu Anerkennung musste eine offizielle Rassebeschreibung, der sogenannte Rassestandard ausgearbeitet werden. Das geschah 1930 und im Jahre 1932 wurde der erste Rassestandard für den Siberian Husky vom Amerikanischen Kennel Club in seiner Gazette veröffentlicht. Der Rassename stammte von den Einwanderern, die aus den südlichen US Bundesstaaten nach Alaska kamen. Sie nannten die Eskimos „Huskies“, deren Hunde „Eskimo Huskies“ und zum Unterschied davon die Hunde, die aus Siberien importiert wurden, „Siberian Huskies“. Verantwortlich für die Anerkennung dieses Standards zeichneten Leonhard Seppala, Lorna Demidoff und Eva Seeley.

Viele, der damals vom AKC anerkannten Siberian Huskies stammten von Julian Hurleys, dem Zwinger Northern Lights in Fairbanks, Alaska. Die 25 ersten, ins Zuchtbuch des AKC eingetragenen Siberian Huskies stammten aus dem Zwinger Northern Lights.

Die bemerkenswerte Leistung dieser Siberian Husky ist ursächlich dafür, dass die Rasse bekannter wurde und zunehmend an Popularität bis heute gewann.

 

Mit der Anerkennung der Rasse änderte sich vieles. Jahrhunderte wurde die Rasse mit dem Ziel gezüchtet, einen ausdauernden, leistungsstarken, klimaresistenten und freundlichen und anspruchslosen Schlittenhund zu züchten. Nun definierte ein offizieller Rassestandard auch die äußeren Erscheinungsmerkmale, die es galt, im Rahmen von Wettbewerben/Ausstellungen zu bewerten. Das wäre kein Problem gewesen, soweit man die ursprüngliche Funktion als auch die Form gleichwertig bewertet hätte. Doch zunehmend trainierten manche Züchter weniger mit der Folge, dass die ursprünglichen Leistungseigenschaften der Rasse in manchen Linien verloren gingen. Dies war der Ursprung dafür, dass sich die Rasse bis heute in zwei deutlich voneinander abweichende Typen weiterentwickelt hat, der sogenannte Showdog und Racingdog. Diese beiden Typen unterscheiden sich sowohl im Erscheinungsbild als auch in den Charaktereigenschaften und dem Verhalten.

Der erste Siberian Husky, der amerikanischer Champion wurde, stammte aus dem Zwinger Northern Lights Kobuck. Seither wurde der Husky im Ausstellungsring erfolgreicher, die Popularität dieser Rasse war stetig steigend. 1995 war der Siberian Husky in den USA die 18. beliebteste Rasse.

Eigenschaften / Merkmale des Siberian Husky

Bei der ersten Begegnung mit einem Siberian Husky sind die Meisten von einem Husky fasziniert. Die mandelförmigen Augen und der Blick verzaubern Liebhaber dieser Rasse. Die Augen sind einzigartig und wunderschön. Sie können dunkelbraun, zweifarbigen oder auch mehrfarbig sein.

Der Siberian Husky, als bekannteste Rasse der vier Schlittenhunde, ist mittelgroß und hat ein doppeltes Haarkleid. Unter korrekter Fellpflege kann man den Husky zu allen Temperaturen und in unterschiedlichsten Umgebungen halten, von Kälte mit starkem Schneefall bis hin zu heißen Sommertagen. Das doppelte, isolierende Haarkleid mit Deckhaar und Unterwolle schützt den Husky vor extremen Temperaturen. Zwei bis dreimal pro Jahr ist ein Haarwechsel möglich. Bestenfalls bürstet man in dieser Zeit den Husky regelmäßig und bläst das lose Fell mit einem Hundefön aus.

Das Ziehen eines Schlittens ist nach wie vor genau das, was einem Siberian Husky im Blut liegt. Er wurde gezüchtet, um den Schlitten zu ziehen und mit mittlerer Geschwindigkeit im Team lange Strecken zurück zu legen. Doch in der heutigen Gesellschaft findet diese Rasse auch Beliebtheit als Familienmitglied oder als Partner für unterschiedlichste sportliche Aktivitäten. Huskies eignen sich ideal als Joggingpartner. Sie lieben es zu laufen, so schnell sie können. Dabei ist zu beachten, dass der Husky im Sommer nicht auf aufgeheiztem Asphalt laufen sollte.

Die Rasse eignet sich für unterschiedlichste Aktivitäten in der Natur, z. B. beim Wandern, Campen Radfahren, das Fahren mit einem Roller, einem Trike oder bei Rucksacktouren, bei denen sie auch ihr eigenes Gepäck auf Packtaschen tragen können. Aber auch zur Teilnahme an Agility, Flyball, Obedience, Nachverfolgungen, Teilnahme an Rennen und beim Skilaufen sind die Huskies einfach zu motivieren bzw. auszulasten. Freude empfindet der Husky bei allen Freizeitaktivitäten.

Huskies sind energisch und aktiv. Deshalb eigenen sie sich nicht für jedermann. Der starke Wille sowie das unabhängige Wesen macht ihn bei erfahrenen Hundehaltern sehr beliebt.

Der Siberian Husky ist ein idealer Familienhund. Sein fröhliches und liebevolles Verhalten ist eine Bereicherung für jede aktive Familie. Huskies sind keine Schutzhunde. Besitzbetonende Eigenschaften eines Wachhundes fehlen beim Siberian Husky, zum Fernhalten oder Vertreiben von Einbrechern eignen sie sich nicht. Sie zeigen keine Wacheigenschaften. Fremde, die die Rasse nicht kennen, lassen sich lediglich vom primitiven und intensiven Bellen der Huskies abschrecken. Gäste – egal ob gebeten oder ungebeten, werden freudig begrüßt, soweit der Husky sie mag. Bei richtiger Erziehung ist der Husky vertrauenswürdig zu allen Familienmitgliedern. Er betrachtet seine Familie als Rudel. Seit langem wird die Rasse als Freund von Kindern und älteren Menschen sehr geschätzt. Fremden gegenüber verhalten sie sich wenig misstrauisch und sind niemals aggressiv. Eine würdevolle Zurückhaltung ist durchaus charakteristisch. Freundlichkeit und Sanftmütigkeit sind ebenso charakteristisch für Huskies wie ihre Aufmerksamkeit und Kontaktfreude. Das gilt allerdings auch für ihre jagdliche Motivation, die Spaziergänge ohne Leine zu einem unkalkulierbaren Risiko macht.

Erhält der Siberian Husky allerdings nicht genug Aufmerksamkeit und Auslauf, ist er schnell gelangweilt und kommt auf dumme Gedanken. Die sehr klugen Arbeitshunde sind als wahre Ausbrechkünstler in der Schlittenhundeszene bekannt. Mit Leichtigkeit überklettert der Siberian Husky geringe Zaunhöhen und sucht den Weg in die Freiheit. Oder er heult sich zur Freude der Nachbarn den Kummer von der Seele. Durch Umarbeiten von Gartenbeete, Graben von tiefen Löchern oder eigenwillige Aktivitäten in der Wohnung z. B. mit Gardinen, Möbelgarnituren oder Toilettenpapier sind Huskies in der Lage, sich die Zeit zu vertreiben, soweit sie zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt bekommen. Der Gartenzaun sollte am Boden eingegraben bzw. verankert sein, um ein Untergraben des Zaunes zu verhindern. Die Zaunhöhe sollte mindestens 1,80 Meter betragen, denn geringere Zaunhöhen überklettert die Siberian Husky mit Leichtigkeit und nutzt dann die Freiheit, die Gegend zu erkunden.

Bei Spaziergängen und allen Unternehmungen im Freien gehört der Siberian Husky an die Leine. Rassevertreter, die ohne Leine frei laufen gelassen werden, sind äußerten selten und nicht die Norm. Jeder, der sich für einen Siberian Husky entschieden hat, sollte sich darauf einstellen, in Zukunft regelmäßig täglich mit dem neuen Familienmitglied bei Wind und Wetter in der Natur zu verbringen.

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